Zum Seiteninhalt springen

Den Anstoß zum Wechsel gab seine Partnerin, die hier bereits tätig ist. Nach mehreren Jahren im Krankenhaus hat er sich bewusst für die Altenhilfe entschieden – weil er hier spürbar mehr Zeit für die Bewohnerinnen und Bewohner hat.

Was hat dich dazu bewegt, im Immanuel Seniorenzentrum Kläre Weist zu arbeiten – und warum hast du dich für unsere Einrichtung entschieden?

Meine Partnerin arbeitete bereits hier und hat mich auf die Einrichtung aufmerksam gemacht – ihre Erfahrungen haben mich überzeugt. Nach Jahren im Krankenhaus wollte ich bewusst in die Altenhilfe wechseln: weniger Takt, mehr Beziehung. Hier kann ich mir Zeit nehmen, zuhören und Menschen über längere Strecken begleiten – genau das war mir wichtig.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus – und was macht dir daran besonders Freude?

Wir starten gemeinsam zum Beispiel in den Frühdienst. Als Fachkraft übernehme ich die Medikation – stellen,  verteilen. Danach werden die Aufgaben an das Team verteilt und ich bin natürlich auch in der direkten Pflege am Bewohnenden – im Grunde genommen das komplette Paket (lacht). Besonders schätze ich die Gespräche mit unseren Senioren und Seniorinnen: Geschichten kennenlernen, Veränderungen wahrnehmen – dafür ist im Krankenhaus leider oft keine Zeit.

Pfleger aus dem Seniorenzentrum Kläre Weist bei der Arbeit auf der Station

Was schätzt du besonders an der Zusammenarbeit im Team und an der Atmosphäre?

Wie überall gibt es gute und anstrengende Tage – keiner von uns ist 365 Tage im Jahr glücklich. Was zählt, sind unsere Bewohnenden. Die stehen im Mittelpunkt und darauf richten wir zusammen am Ende des Tages alle den Blick -   da wird´s mal laut, da wird mal diskutiert aber am Ende läufts bei uns im Team.

Gab es einen besonderen Moment mit, Bewohnerinnen oder Kollegen, der dir im Kopf geblieben ist?

Ein Pfleger hilft einer Seniorin im Pflegebett bei der Flüssigkeitsaufnahme im Seniorenzentrum Kläre Weist in Petershagen

Ja. Am meisten berührt mich, dass wir Menschen hier oft bis an ihr Lebensende begleiten. Zuvor habe ich im Krankenhaus gearbeitet – dort sind Patientinnen und Patienten meist nur wenige Wochen da und werden dann entlassen. Hier ist es anders: In meinen ersten Monaten wurde ich gleich mit mehreren Todesfällen konfrontiert während meiner Dienstzeit. Das geht einem schon unter die Haut.

Was mir dabei hilft, ist darüber zu sprechen. Wir tauschen uns im Team aus und lassen die Erlebnisse nicht in uns „stecken“. Dieser Rückhalt macht einen riesigen Unterschied – man merkt, dass man nicht allein ist.

Was ist die größte Herausforderung in deinem Arbeitsalltag – und wie gehst du damit um?

Im Krankenhaus sind Ärztinnen und Ärzte sowie Medikamente direkt nebenan – zack, Entscheidung, Umsetzung. In der Altenhilfe läuft’s anders: Wir klären vieles telefonisch oder per Mail mit den Ärztinnen und Ärzten und warten auf Verordnung und Lieferung aus der Apotheke – am Wochenende kann sich das verzögern. Also nutzen wir unser Fachwissen: genau beobachten, sauber dokumentieren, Rücksprache halten, priorisieren und die Versorgung sichern, bis alles da ist.

Und wie schaltest du ab?

Angeln. Mein Boot liegt am Stienitzsee. Ich klettere rauf, lass den Stress an Land, sitz im Kahn mit ’nem kühlen Getränk, schaue übers Wasser und warte auf den nächsten Biss. Keine Hektik, kein Piepen – nur Ruhe. (lacht)

Blick über den Stienitzsee vom Boot eines Pflegers aus dem Seniorenzentrum Kläre Weist in Petershagen

Was würdest du jemandem sagen, der überlegt, bei uns anzufangen?

Erst reinschauen, dann entscheiden. Altenhilfe ist nicht nur Pflege: Du begleitest Menschen, hörst zu, teilst vertrauliche Momente und lernst Lebensgeschichten kennen. Das ist der Kern unserer Arbeit.

Mehr Informationen zum Immanuel Seniorenzentrum Kläre Weist